Monte Sarmiento

Monte Sarmiento

Der DAV Summit Club plant die erste dokumentierte Besteigung des Monte Sarmiento, 2246 m, der zu den wildesten und am wenigsten erforschten Gipfeln der Welt zählt

Als Bergsteigerschule ist das Expeditionsbergsteigen für den DAV Summit Club gleichzeitig Ursprung, Kernkompetenz und Leidenschaft. „Zurück zu den Wurzeln“ ist daher kein abgedroschener Leitsatz, sondern für den DAV Summit Club das Thema 2020. In dieser Sparte bietet der DAV Summit Club bereits eine große Programmauswahl: von gezielten Vorbereitungskursen in den Alpen über Trainingsexpeditionen für Einsteiger in Peru bis hin zu ausgesuchten Expeditionen auf Sechs- und Siebentausender weltweit. Denn eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel für den Gipfelerfolg und für eine sichere Rückkehr. Diese Kompetenz soll in den nächsten Jahren wieder verstärkt in den Fokus gerückt werden.

Darüber hinaus fühlt sich der DAV Summit Club aber auch in der Verantwortung, außergewöhnliche Expeditionen gelegentlich selbst zu wagen, mit einem optimal ausgebildeten und ausgesuchten Team. Der Startschuss für dieses Projekt ist 2020 und das Expeditionsziel ein Berg, an dem bereits viele Bergsteiger scheiterten. Im südlichsten Teil Südamerikas in einer der wildesten, unwirtlichsten Gegenden unseres Planeten ragt der 2246 hohe Monte Sarmiento direkt aus dem Meer. Der Erfolg ist, wie bei jeder Expedition, ungewiss, die Unternehmung aber aufgrund der Lage und Exponiertheit des Gipfels besonders prekär.

Schauplatz Feuerland

Das Feuerland bezeichnet eine Inselgruppe im Süden Südamerikas, die das Ende des Kontinents markiert. Vom Festland wird es nur durch die Magellanstraße getrennt, eine 600 Kilometer lange Meeresstraße, die den Atlantischen mit dem Pazifischen Ozean verbindet. Der östliche Teil Feuerlands gehört zu Argentinien, der westliche ist chilenisches Staatsgebiet. Die Natur ist atemberaubend, ursprünglich und wild: Grüner Urwald, sprudelnde Wasserfälle und vergletscherte Fjordlandschaften wechseln sich ab mit einer spektakulären Bergkulisse, türkisfarbenen Gletscherseen und mystischen Wäldern. So einzigartig und majestätisch die Naturschönheiten dort auch sind, so deutlich bekommt der Mensch die Macht der Natur zu spüren und so unerbittlich ist er den Naturgewalten ausgesetzt.

Ein raues Klima, orkanartige Winde und heftige Schnee- sowie Regenfälle sind genauso alltäglich wie extreme und schnelle Wetterschwankungen; die Bedingungen können sich stündlich ändern. Vor der Südspitze Südamerikas liegt oft ein Tiefdruckgebiet, das starken, eisigen Wind aus Westen nach Feuerland bringt. Dazu herrschen klimatisch auch sehr große lokale Unterschiede: Im Westen kann die durchschnittliche Niederschlagsmenge auf bis zu 6000 Millimeter pro Jahr steigen, während im Osten nur etwa 250 Millimeter pro Jahr erreicht werden. Durch die verschiedenen Klimazonen finden sich in Feuerland sowohl trockene Halbwüsten als auch immergrüner Regenwald. Das ganze Jahr über ist es allerdings überwiegend kalt und nass, die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei etwas über 5 Grad. Die Nähe zur Antarktis lässt sich förmlich spüren!

Das Expeditionsziel: Der Monte Sarmiento

Der Monte Sarmiento, 2246 m, befindet sich im Nationalpark Alberto de Agostini im chilenischen Teil Feuerlands. Majestätisch erhebt sich das pyramidenförmige, freistehende Bergmassiv über die umliegenden Bergketten. Der Gipfel ist fast immer in Wolken gehüllt. Nur selten lässt sich der stark vergletscherte Berg blicken. Dann erkennt man ihn sogar aus Hunderten Kilometern Entfernung – ein beeindruckender Anblick.

Inmitten einer rauen Küstenlandschaft, zwischen hochalpinen Gletschern, zerklüfteter Fjordlandschaft und grünem Regenwald, markiert er die westliche Grenze des Gebirges Cordillera Darwin. Der Monte Sarmiento zählt zu den abenteuerlichsten und am wenigsten erforschten Gipfeln der Erde. Seine exponierte Lage und die schnell wechselnden Wetterbedingungen machen eine Besteigung enorm schwierig. Der DAV Summit Club möchte 2020 die erste dokumentierte Besteigung dieses Gipfels wagen.

Es gab bereits einige Versuche, den Gipfel zu erklimmen. Den Anfang machte 1881 eine italienisch-argentinische Expedition, die allerdings weit unterhalb des Gipfelziels im meterhohen Schnee zur Umkehr gezwungen wurde. Die Erstbesteigung gelang 1956 der italienischen Seilschaft Carlo Mauri und Clemente Maffei. 2013 gelang Natalia Martínez und Camilo Rada die zweite erfolgreiche Besteigung. Es existieren jedoch keine Gipfelfotos der beiden gelungenen Expeditionen. Der Extrembergsteiger Robert Jasper, der Bergführer Jörn Heller und der Bergfotograf Ralf Gantzhorn erreichten 2010 den Westgipfel des Monte Sarmiento, 2145 m.

Die Expedition

Der DAV Summit Club plant mit der Unterstützung von GORE und dem Deutschen Alpenverein, den Monte Sarmiento mit einem 7-köpfigen Team bestehend aus Expeditionsleitung, Athleten und Bergführern sowie einem Film- und Foto-Team nachweislich zu besteigen. Der erste Schritt bei der Vorbereitung ist die Auswertung der Klimadaten der Region aus den letzten zehn Jahren, um ein optimales Wetterfenster für die Besteigung zu ermitteln. Auch vor Ort ist organisatorische und logistische Höchstleistung gefragt, denn der Monte Sarmiento liegt isoliert auf einer Halbinsel, rund 150 Kilometer von der nächsten menschlichen Ansiedlung entfernt. Erreichbar ist er nur mit dem Schiff. Das Team wird daher mit einem Segelboot von Ushuaia im argentinischen Teil von Feuerland starten. Von dort geht es nach Puerto Williams im chilenischen Teil, überwiegend aus organisatorischen und genehmigungsrechtlichen Gründen. Dort startet die eigentliche Expedition, die das Team in rund zehn Tagen Seefahrt durch die Kanäle Feuerlands bis an den Fuß des Berges bringt. Das Schiff wird dann zum Basislager und die nächsten drei Wochen sind für die Besteigung vorgesehen. Die Planungen für die Expedition auf den Gipfel des Monte Sarmiento laufen beim DAV Summit Club bereits mit Hochdruck und stellen das Jahr 2020 unter das Fokusthema Expeditionsbergsteigen.

Wir halten Sie hier über den Verlauf der Expeditionsvobereitungen auf dem Laufenden

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