Erster Aufstieg mit dem Splitboard

Erster Aufstieg mit dem Splitboard

Kollegin Lisa teilt mit uns ihre Erlebnisse auf ihrer Tour in den Tuxer Alpen. 

Schon seit Längerem trüben überfüllte Lifte und volle Pisten mein Snowboard-Erlebnis und trotzdem hat es mit meinen inzwischen 15 Jahren Snowboarderfahrung ziemlich lange gedauert, bis ich nun endlich ein Splitboard unter den Füßen habe. Gemeinsam mit 6 anderen Teilnehmer*innen stürze ich mich an diesem Wochenende also in ein neues Abenteuer und freue mich auf das Freiheitsgefühl und die Nähe zur Natur abseits der Skigebiete. 

Mit dem Taxitransfer geht es vom Treffpunkt aus zur Lizumer Hütte. Den Sonntagnachmittag nutzen wir für einen Ausrüstungscheck, zur Programmbesprechung und zum gegenseitigen Kennenlernen. Ziemlich schnell merke ich, was ich hier für eine tolle Hütte erwischt habe. Ich habe mich gleich heimisch gefühlt und das Essen war so erstklassig, wie ich es bisher auf keiner anderen Hütte erlebt habe.

Nach einem gemütlichen Hüttenfrühstück sorgen ein ausführliches LVS-Training und ein LVS-Gruppencheck für die nötige Sicherheit auf unserer Tour. Danach ist es endlich soweit: Ich gleite zum ersten Mal den Berg hinauf und merke schnell den großen Unterschied zum Aufstieg mit Schneeschuhen. Es dauert nicht lange, da bin ich Feuer und Flamme. Die ersten Spitzkehren sind zwar noch etwas holprig und auch das Wetter ist mit stürmischen Böen nicht gerade einladend. In der schönen Winterlandschaft spielt das für uns aber gar keine Rolle und wir genießen unsere Tour durch die unberührte Natur am Schotteben.

Zur Stärkung kehren wir auf die Lizumer Hütte zurück, um anschließend unsere zweite Tour des Tages zum Roßkopf zu beginnen. Anfangs ist das Traversieren mit Snowboardboots zwar noch schwierig, nach einigen Versuchen stellte sich die Spitz- und Kickkehre jedoch nicht mehr als Hexenwerk heraus und der Aufstieg, der zugegeben ca. 95% solcher Touren ausmacht, wird zum ganz eigenen Genuss.

Am nächsten Tag brechen wir zu einer längeren Tour zur Torspitze auf. Mit nicht enden wollendem Bergpanorama, unberührtem Schnee im Auf- und Abstieg und wieder einmal fast keinem anderen Menschen in Sichtweite fühle ich mich, als hätte ich eine ganz neue Leidenschaft entdeckt. Die Vorstellung, einen Lift zu nutzen, kommt mir hier nicht einmal in den Sinn. Verzaubert von der Schönheit der Natur sind auch die 800 Höhenmeter im Handumdrehen geschafft und die Abfahrt bei strahlendem Sonnenschein weiß man viel mehr zu schätzen, wenn man den Aufstieg aus eigener Kraft gemeistert hat. Jeder Schwung wird präzise gewählt und die Geschwindigkeit gedrosselt, damit dieses besondere Erlebnis nicht viel zu schnell vorüber ist.

Während der zweitägigen Tour lernen wir nicht nur die Technik des Tourengehens kennen, sondern erfahren von unserem Guide Markus auch, welche Stellen welche Gefahren bergen. Eine besonders interessante Erfahrung ist für mich, ein Schneeprofil zu graben. Hier erlebt man hautnah mit, wie eine Schwachschicht im wahrsten Sinne des Wortes zusammenkracht. Wie sich verschiedene Schneeschichten anfühlen und wie eine Lawine entsteht, wenn bestimmte Faktoren im Gelände gegeben sind.

Bevor wir uns am folgenden Tag wieder zurück ins Tal begeben, kosten wir nocheinmal die perfekten Schneebedingungen aus und machen eine Tour zum Eiskarjoch. Hier wird deutlich, dass das Splitboard im Touren-Modus ein guter Freund geworden ist, denn wir sind alle im Flow. Auch die Handgriffe beim Umbauen des Splitboards haben sich über die Tage verteilt stetig verbessert und es zeigt sich, dass alles kein Hexenwerk ist, wenn man mal in Übung ist.

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