Als wir Anfang August auf Madeira landeten, waren die Temperaturen mit 25 Grad recht angenehm und nicht zu heiß. Vom freundlichen Mietwagen-Mitarbeiter vor Ort erfuhren wir, dass selbst in den Wintermonaten das Thermometer nur selten unter 15 Grad sinkt – das erklärt vielleicht auch den Spitznamen „Insel des ewigen Frühlings“.
Vom Flughafen ging es vorerst nach Funchal, in die Hauptstadt der Insel um diese ein wenig zu erkunden. Wie auch andere Städte der Insel schmieg sich Funchal vom hügeligen Hinterland, terrassenförmig hinab bis an die Küste. Bei einer Stadtrundgang erkunden wir das überschaubare Städtchen. Aber Vorsicht – wer zu den höhergelegenen Gärten wie z.B. dem „Jadrim Japones“ gelangen will, hat schon einige Höhenmeter zu überwinden!
Die Rua de Santa Maria sollten Sie auf keinen Fall verpassen. In der älteste Straße Funchals 2011 begannen Künstler ca. 200 Haustüren und Tore mit Gemälden zu verzieren, wodurch sich Galeristen niederließen und der Gasse neues Leben einhauchten. Inzwischen wurden viele Restaurants eröffnet und hier hat man die Möglichkeit einige der regionalen Spezialitäten zu probieren. Traditionell dürfen Lapas (Napfschnecken), Espada (schwarzer Degenfisch) und Espetadas (Rindfleischspieße) nicht fehlen bei einem landestypischen Abendessen. Zum Abschluss gibt es dann mit dem Poncha einen Schnaps, der mit Fruchtsaft und Honig gereicht wird und dadurch recht süß erscheint.
Wir setzten die Tour entlang der Südküste fort, wo sich die Straße zwischen Steilküsten und Ortschaft an der Küste sowie auf einer Ebene oberhalb des Meeresspiegels entlangschlängelt – eine wirklich spektakuläre Strecke. In den vorbeiziehenden Buchten lassen sich immer wieder einheimische Surfer beobachten. Am Leuchturm „Farol da Ponta do Pargo“ angekommen, haben wir bereits den westlichen Punkt der Insel erreicht, von dem man einen spektakulären Ausblick auf den endlosen Atlantik hat - kleiner Geheimtipp: Picknick einpacken und einen traumhaften Sonnenuntergang genießen! Von hier aus geht es weiter an die Nordküste der Insel.
In diesem Teil der Insel darf man keinesfalls nur an der Küste bleiben! Im Hinterland fangen mit den insgesamt 25 Quellen, fangen die gleichnamigen Levadas an. Hierbei handelt es sich um die für Madeira typischen Wasserkanäle, welche den trockeneren Süden der Insel mit Wasser versorgen. Das Netz erstreckt sich über 2000 Kilometer durch die ganze Insel und bietet direkt unvergleichliche Wanderungen durch unberührte Natur. Wir entscheiden uns für den „Levada do Norte“ im Hinterland von Sao Vicente der im malerischen „Parque Natural da Madeira“ liegt.
Auf dem Rückweg nach Funchal muss man definitiv noch einen Abstecher zum Pico Ruivo machen, dem mit 1862m höchsten Berg Madeiras. Der Weg über den schmalen Pfad erinnert einen an den bekannten Haiku Pfad auf Hawaii. Was für ein gelungener Abschluss dieser Tour!